Der fruchtbare Tomatengraben

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Ende April hatte ich am Fuß des Erdwalls, der den Garten begrenzt, einen Graben ausgehoben, um dort einen Zaun gegen die Kaninchen zu setzen. Der Zaun steht nach freundlicher Beratung durch einen wohlmeinenden Ökotopianer (alle Ökotopianer sind sehr hilfsbereit, ich komme mir hier vor wie im Paradies, ebenfalls ein Garten :-)) nun auf der Wallkrone, aber der schön geschwungene Graben war da, und ich wollte ihn nicht einfach wieder zuschütten, sondern etwas Sinnvolles damit anfangen. Irgendwann kam mir die Idee, den Graben mit Tomaten zu bepflanzen, weil die ja viel Wasser brauchen und es in einem Graben feuchter ist als in der Ebene.
Ich habe dann den Graben mit dem üblichen Gartenschnitt, also Gräser und Wildkräuter gemischt und etwas angewelkt, gemulcht, zusätzlich noch etwas Stroh darüber gestreut, so dass der Boden um die Tomatenpflanzen nicht direkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Heute sieht der Graben so aus (im Vordergrund rechts fühlt sich eine Karde wohl):

Letzte Woche habe ich Thomas kennengelernt, der sich richtig gut mit Permakultur auskennt. Der erzählte mir, dass es am Fuß eines Abhangs immer besonders feucht ist. Daran hatte ich ursprünglich gar nicht gedacht, aber ich freue mich, dass es so ist, und die Tomaten freuen sich erst recht:

Es handelt sich bei ihnen um eine Wildsorte, die vor ein paar Jahren über eine NABU-Pflanzentauschbörse den Weg zu mir gefunden hat. Seitdem hatte ich immer ein paar Pflanzen auf dem Balkon. Die Samen lassen sich gut trocknen und im Folgejahr wieder aussäen. Die gelben Früchte werden etwa so groß wie grosse Weintrauben und schmecken, wie Tomaten idealerweise schmecken sollten 🙂 , die Pflanzen sind sehr robust und haben offenbar keine Angst vor Regen. Ich schätze, in ein bis zwei Wochen kann ich die ersten Tomaten ernten.

„Tomatengraben“ ergibt interessanterweise in Google keinen echten Treffer, nur mit Bindestrich, aber da geht es um eine Sprachgrenze innerhalb Österreichs: Paradeiser-Tomaten-Graben 🙂

[Ergänzung: Inzwischen gibt es einen Treffer, nämlich diesen Artikel hier.]

SolarGourmet

Ich arbeite selbständig als Webdesigner und nebenbei als spiritueller Heiler. Das Kochen mit Sonnenlicht interessiert mich schon seit Jahren theoretisch, aber jetzt sammle ich ganz praktische Erfahrungen damit und werde hier darüber berichten.